Das Laden meines Smartphone-Akkus ist so teuer....
Schritt 1: Akkukapazität bestimmen
Um die Stromkosten zum Laden deines Akkus zu berechnen, musst du zunächst herausfinden, wie viel Energie er aufnehmen kann. Diese Menge an Energie wird als Kapazität oder auch Akkukapazität bezeichnet. Bei größeren Akkus wird diese Kapazität in Ampere-Stunden (Ah) und bei kleineren Akkus in Milliampere-Stunden (mAh) angegeben. Diese Informationen sind zumeist direkt auf dem Akku selbst zu finden oder können gegoogelt werden.
Der Akku des Samsung A55 hat beispielsweise 5.000 mAh (Milliampere-Stunden). Das entspricht 5 Ah (Ampere-Stunden), da 1 Ah 1000 mAh entspricht. Die Vorsilbe „Milli” bedeutet „Tausendstel”.
Wir haben folgende Informationen bei unseren Geräten gefunden.
- Smartphone: 3000 mAh (3 Ah)
- Notebook: 5000 mAh (5 Ah)
- E-Scooter: 10 Ah
- Elektroauto: 200 Ah
Schritt 2: Spannung des Akkus kennen
Um die Kapazität in Wattstunden (Wh) zu berechnen, ist die Spannung (Volt, V) des Akkus notwendig. Akkus werden im Regelfall mit Gleichstrom geladen. Das Ladekabel bzw. das Netzteil oder die Ladestation (oder Wallbox beim Elektroauto) wandelt den Wechselstrom (AC-Input) des Stromnetzes in den passenden Gleichstrom (DC-Output) um. Diese Informationen können direkt am Akku abgelesen oder im Internet recherchiert werden. Die auf den Netzteilen ausgewiesenen Ladespannungen sind zumeist um 10 % höher.
- Smartphone: 3,7 V
- Notebook: 11,1 V
- E-Scooter: 36 V
- Elektroauto: 400 V
Schritt 3: Umrechnung der Kapazität in Wattstunden (Wh)
Die Wattstunde (Wh) ist eine gängige Einheit zur Angabe der Kapazität von Batterien und Akkus sowie zur Abrechnung von Stromverbrauch. Verwende folgende Formel: Wh = Kapazität (Ah) × Spannung (V)
1 kWh hat 1000 Wh. Die Vorsilbe „Kilo” bedeutet „Tausendfache”.
- Smartphone: 3 Ah × 3,7 V = 11,1 Wh (0,0111 kWh)
- Notebook: 5 Ah × 11,1 V = 55,5 Wh (0,0555 kWh)
- E-Scooter: 10 Ah × 36 V = 360 Wh (0,36 kWh)
- Elektroauto: 200 Ah × 400 V = 80.000 Wh (80 kWh)
Schritt 4: Strompreis ermitteln
Nutze nun den aktuellen Strompreis. Dieser kann beim Energieanbieter erfragt oder in der letzten Stromabrechnung nachgelesen werden. In unseren Beispielen gehen wir von 0,30 €/kWh aus.
Schritt 5: Stromkosten berechnen
Nutze abschließend die Formel um den Preis pro Ladung zu berechnen: Kosten (€) = Akkukapazität (kWh) × Strompreis (€/kWh)
- Smartphone: 0,0111 kWh × 0,30 €/kWh = ca. 0,0033 € (0,33 Cent)
- Notebook: 0,0555 kWh × 0,30 €/kWh = ca. 0,0167 € (1,67 Cent)
- E-Scooter: 0,36 kWh × 0,30 €/kWh = 0,108 € (10,8 Cent)
- Elektroauto: 80 kWh × 0,30 €/kWh = 24 €
Durch Umrechnung der Akkukapazität aus Ah bzw. mAh in Wh oder kWh kannst du einfach und verständlich berechnen, wie viel das Laden deiner Geräte tatsächlich kostet. Mit Hilfe von guten Excel-Kenntnissen wird das zum Kinderspiel. Alternativ kann man auch praktische Tools verwenden, wie beispielsweise ein Energiekosten-Messgerät.
Tipp zum Laden
Moderne Ladegeräte und Netzteile für Notebooks und Smartphones sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch auch wenn kein Gerät angeschlossen ist, zieht das Netzteil im eingesteckten Zustand weiterhin Strom – ein Phänomen, das als „Standby“- oder „Leerlaufverbrauch“ bekannt ist. Schuld daran sind die internen Bauteile eines Schaltnetzteils: Transformatoren, Kondensatoren und eine ständig aktive Steuerelektronik. Diese Komponenten bleiben in Betrieb, um im Bedarfsfall sofort die richtige Spannung bereitstellen oder das angeschlossene Gerät erkennen zu können.
Der Leerlaufverbrauch variiert je nach Gerätetyp und Bauqualität erheblich: Während moderne Smartphone-Ladegeräte in der Regel nur zwischen 0,02 und 0,5 Watt aufnehmen, können Notebook-Netzteile im Leerlauf etwa 0,5 bis 3 Watt verlangen – ältere oder weniger effiziente Modelle sogar bis zu 5 Watt. Klingt nach wenig, summiert sich der Verbrauch im Jahr jedoch merklich: Ein Dauerverbrauch von nur 1 Watt entspricht über 8 760 Betriebsstunden etwa 8,76 Kilowattstunden. Bei einem angenommenen Strompreis von 0,30 € pro Kilowattstunde entstehen so rund 2,63 € Zusatzkosten jährlich – und das nur für ein einziges ungenutztes Netzteil.
Um unnötige Stromkosten und die Umweltbelastung zu reduzieren, lohnt es sich daher, Ladegeräte und Netzteile nur bei Bedarf einzustecken. Praktisch sind schaltbare Steckerleisten, mit denen mehrere Geräte gleichzeitig stromlos geschaltet werden können. Zudem empfiehlt es sich, auf hochwertige, zertifizierte Netzteile zurückzugreifen: Modelle mit Energy-Star- oder EU-Ecolabel weisen oft einen besonders geringen Leerlaufverbrauch auf. So lässt sich ein kleiner, aber feiner Beitrag zu mehr Energieeffizienz und niedrigeren Stromrechnungen im Haushalt leisten.