Shrinkflation - was ist das schon wieder?
Hast du auch schon mal das Gefühl gehabt, dass deine Lieblings-Chips immer weniger Inhalt haben, obwohl die Tüte gleich groß aussieht? Dann bist du vielleicht Opfer von Shrinkflation geworden! Dieser Begriff setzt sich aus den englischen Wörtern „shrink“ (schrumpfen) und „inflation“ (Preissteigerung) zusammen. Dabei bleibt der Preis eines Produkts gleich oder steigt sogar, während die Menge unauffällig reduziert wird.
Konkrete Beispiele aus dem Supermarkt
Pringles Original: 185 g statt 200 g
Thea Margarine: 400 g statt 500 g
Knabbernossi Family-Pack: 11 statt 12 Würstchen
Die Goldbärenpackung von Haribo beinhaltet künftig nur mehr 175 g (statt bisher 200 g), der Preis bleibt aber gleich. In der Tüte befinden sich dann ca. 11 Bären weniger als zuvor.
Weitere Beispiele gibt es auf der Homepage des Verein für Konsumenteninformation (VKI).
Wie erkennst du Shrinkflation?
Hersteller ändern oft unauffällig die Verpackung oder das Design, um weniger Inhalt zu verstecken. Besonders betroffen sind Produkte wie Chips, Schokoriegel, Joghurt, Softdrinks und Fertiggerichte – also genau das, was viele Jugendliche gern kaufen. Damit du nicht auf diesen Trick hereinfällst, solltest du folgende Dinge beachten:
Schau auf das Gewicht oder das Volumen! – Vergleiche die Gramm- oder Milliliterangaben auf der Verpackung mit früheren Versionen.
Achte auf den Grundpreis! – Im Supermarkt müssen Händler den Preis pro Kilogramm oder pro 100 ml angeben. Hier siehst du sofort, ob das Produkt teurer geworden ist.
Vergleiche verschiedene Marken! – Manchmal gibt es Alternativen ohne Shrinkflation, die günstiger sind. Der Inhalt ist oft dabei das selbe Produkt wie bei der Markenware. Firmen haben hier oft hier eigene Marken (Clever, S-Budget...)
Was sagt das Gesetz dazu?
In Österreich und der EU gibt es (keine direkte Regelung, die Shrinkflation verbietet oder auf aktuelle Veränderungen hinweisen müssen. Hersteller müssen zwar das tatsächliche Gewicht (Preise pro 100 mg oder 1 kg bzw. Preis pro 100 ml oder 1 Liter) oder Volumen auf die Verpackung schreiben, aber sie sind nicht verpflichtet, darauf hinzuweisen, wenn sie es reduziert haben. Eine Ausnahme gibt es nur bei Grundnahrungsmitteln (Milch, Mehl, Reis...) die in bestimmten Standardgrößen verkauft werden müssen. Frankreich ist hier ein Vorreiter in der EU, das Land führt die Kennzeichnungspflicht von Shrinkflation verpflichtend ein.
Warum machen Unternehmen das?
Höhere Produktionskosten – Zutaten, Energie und Transport sind teurer geworden.
Vermeidung von Preisschilderhöhungen – Statt den Preis zu erhöhen, bleibt er gleich, aber du bekommst weniger.
Psychologie der Verbraucher – Viele Kunden merken eine Preiserhöhung schneller als eine kleine Mengenveränderung.
Wie kannst du dich davor schützen?
Merke dir die Standardgrößen deiner Lieblingsprodukte und überprüfe sie regelmäßig.
Rechne den Kilopreis aus, wenn der Grundpreis nicht klar angegeben ist. Denke daran Bruttogewicht ist nicht gleich der Nettoeinlage.
Sei skeptisch bei neuen Verpackungen – Oft bedeutet ein neues Design auch eine versteckte Mengenreduzierung.
Melde auffällige Fälle an Verbraucherzentralen, die Unternehmen öffentlich darauf hinweisen.
Fazit: Shrinkflation ist ein Trick, der oft unbemerkt bleibt, aber mit ein wenig Aufmerksamkeit kannst du ihn entlarven und bewusster einkaufen.
Augen auf im Supermarkt!