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Telefonterror - was kann ich machen?

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Lästige Telefonanrufe seitens der Werbung und Telefonterror durch Mitmenschen nehmen immer weiter zu. Viele Menschen fühlen sich dadurch belästigt und suchen nach Möglichkeiten, sich dagegen zu wehren. Doch welche Schritte kann man unternehmen, um sich effektiv vor unerwünschten Anrufen zu schützen?

Eintragung in Robinsonlisten

Viele Länder bieten sogenannte Robinsonlisten an. Hier kann man sich eintragen lassen, um keine Werbeanrufe mehr zu erhalten. Seriöse Unternehmen halten sich in der Regel daran. Allerdings gibt es auch unseriöse Firmen, die sich nicht an diese Vorgaben halten. Daher sollte diese Maßnahme mit weiteren kombiniert werden.

Nummern blockieren

Moderne Smartphones bieten die Möglichkeit, unerwünschte Nummern direkt zu blockieren. So können bekannte Störfaktoren aus dem privaten Umfeld oder Werbeanrufer einfach ausgeblendet werden. Einige Mobilfunkanbieter bieten zudem Sperrlisten an, mit denen man sich gegen bekannte Spam-Nummern schützen kann. Diese Funktion kann eine sinnvolle Ergänzung zur eigenen Blockierliste sein.

Keine Zustimmung zur Weitergabe der Telefonnummer

Oft geben Menschen unbewusst ihre Telefonnummer weiter, wenn sie sich für Gewinnspiele, Newsletter oder ähnliche Angebote anmelden. Es lohnt sich, genau darauf zu achten, wo man seine Nummer angibt und ob man die Weitergabe explizit untersagen kann. Auch in sozialen Netzwerken oder Online-Shops sollte man darauf achten, die Telefonnummer nicht unnötig preiszugeben. Werbeanrufer gelangen oft durch Datenlecks oder unseriöse Unternehmen an persönliche Telefonnummern.

Beschwerde bei der österreichischen Regulierungsbehörde oder anderen zuständigen Stellen

In Österreich kann man sich bei der Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) über unerlaubte Telefonwerbung beschweren. Die RTR prüft Beschwerden und kann Maßnahmen gegen unseriöse Anrufer einleiten. Auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) sowie die Wirtschaftskammer Österreich (WKO) setzen sich für strengere Regulierungen im Bereich der Telefonwerbung ein. Wer regelmäßig belästigt wird, sollte diese Möglichkeiten nutzen, um sich effektiv zu wehren.

Technische Lösungen nutzen

Es gibt spezielle Apps und Geräte, die Anrufe von unbekannten oder unseriösen Nummern erkennen und blockieren. Solche Programme greifen auf Datenbanken zu, die betrügerische oder aggressive Werbeanrufe identifizieren. Einige Apps wie „Truecaller“, „Hiya“ oder „Call Blocker (Android)“ können verdächtige Nummern automatisch melden und andere Nutzer davor warnen. Besonders praktisch sind Filtereinstellungen, mit denen beispielsweise nur Anrufe von gespeicherten Kontakten zugelassen werden können. Zusätzlich kann man Anrufsperren direkt über den Mobilfunkanbieter einrichten, da viele Provider diese Option über ihre Kundenportale oder Hotlines anbieten. Auch moderne Festnetz-Telefone verfügen oft über integrierte Sperrlisten oder Anruf-Filterfunktionen, die genutzt werden sollten. Falls eine unbekannte Nummer erscheint, empfiehlt es sich, diese zuerst im Internet zu suchen, um herauszufinden, ob es sich um Spam handelt. Wiederholt störende Nummern kann man zudem direkt an den Mobilfunkanbieter oder die RTR melden, um langfristig gegen diese Anrufe vorzugehen.

Private Nummern identifizieren

Anonyme Anrufe lassen sich schwer zurückverfolgen, aber es gibt dennoch einige Strategien, um sich dagegen zu schützen. Viele Smartphones und Festnetztelefone bieten die Möglichkeit, anonyme Anrufe generell zu blockieren. Manche Mobilfunkanbieter ermöglichen es, nur Anrufe von sichtbaren Nummern zuzulassen. Zudem existieren Apps wie „TrapCall“ (momentan nur USA), die anonyme Anrufe entschlüsseln können. Falls anonyme Anrufe zur Belästigung oder Bedrohung werden, sollte man sich an die Polizei oder die RTR wenden, da diese in schweren Fällen eine Rückverfolgung veranlassen können.

Rückwärtssuche nutzen

Falls eine unbekannte Nummer angezeigt wird, kann eine einfache Google-Suche helfen, herauszufinden, wer sich dahinter verbirgt. Besonders effektiv ist es, die Telefonnummer in Anführungszeichen einzugeben (z. B. "+43 123 456789"), damit Google die gesamte Nummer und nicht nur einzelne Zahlenfolgen sucht. In vielen Fällen findet man so Einträge in Telefonbüchern oder Foren, in denen andere Nutzer Erfahrungen mit der Nummer teilen. Falls die Google-Suche keine Ergebnisse liefert, kann man spezialisierte Websites wie „tellows.at“ oder „werruftan.at“ nutzen, um Erfahrungsberichte über die Nummer einzusehen.

Eigene Nummer unterdrücken

Wer selbst bei einem Anruf unerkannt bleiben möchte, kann die eigene Nummer entweder dauerhaft oder nur für einen einzelnen Anruf unterdrücken. Für eine einmalige Unterdrückung gibt man #31# vor der eigentlichen Telefonnummer ein. Der Angerufene sieht dann „Unbekannt“ oder „Privatnummer“ auf seinem Display. Wer die eigene Nummer dauerhaft unterdrücken möchte, kann dies in den Smartphone-Einstellungen anpassen.

iPhone: Unter Einstellungen → Telefon → Meine Anrufer-ID senden deaktivieren.

Android: Unter Einstellungen → Mobilfunknetz → Anrufeinstellungen → Anrufer-ID die Option „Nummer verbergen“ auswählen.

Beachte jedoch, dass einige Personen anonyme Anrufe blockieren und dich möglicherweise nicht erreichen können.

Nummer wechseln als letzte Möglichkeit

Falls der Telefonterror überhandnimmt und keine anderen Maßnahmen helfen, kann es eine Lösung sein, die Telefonnummer zu ändern und sie nur noch gezielt an wichtige Kontakte weiterzugeben. Diese Maßnahme ist jedoch oft mit Aufwand verbunden, da man viele Kontakte über die neue Nummer informieren muss. Dennoch kann sie sinnvoll sein, wenn die Belästigung überhandnimmt.

Gesprächsführung und Vermeidung von Reaktionen

Falls man trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einen unerwünschten Anruf entgegennimmt, sollte man darauf achten, keine persönlichen Daten preiszugeben und sich nicht auf längere Gespräche einzulassen. In vielen Fällen legen Werbeanrufer schnell auf, wenn sie merken, dass kein Interesse besteht. Wer deutlich sagt: „Bitte nehmen Sie mich aus Ihrer Liste“, kann zumindest bei seriösen Unternehmen Erfolg haben.

Achtung vor Betrugsmaschen

Neben harmloser Werbung gibt es auch betrügerische Anrufe, bei denen versucht wird, an persönliche Daten oder Bankinformationen zu gelangen. Besonders vorsichtig sollte man sein, wenn sich Anrufer als offizielle Stellen, Bankmitarbeiter oder Techniker ausgeben. Im Zweifel sollte man solche Anrufe sofort beenden und die echte Institution direkt kontaktieren. (Artikel: Und plötzlich war dein Konto leer.....)