Das Betriebssystem Windows
Das Betriebssystem (Software) ist notwendig um das jeweilige Endgerät (Hardware) in Betrieb zu nehmen bzw. in Funktionzu setzen. Sie bildet die grundlegende Basis für zu installierende Softwareanwendungen (Apps).
Ein Betriebssystem erfüllt eine Vielzahl zentraler Aufgaben, um die effiziente Nutzung der Hardware und eine reibungslose Ausführung von Anwendungen zu gewährleisten. Besonders wichtig ist dabei die Prozess- und Aufgabenverwaltung: Hierbei werden neue Prozesse und Threads erzeugt, terminiert und ihre Ausführung mithilfe moderner Scheduling-Algorithmen zeitlich auf der CPU verteilt. Über Mechanismen zur Synchronisation und Interprozesskommunikation sorgt das Betriebssystem zudem dafür, dass parallele Abläufe koordiniert und Konflikte vermieden werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Speicherverwaltung. Durch Techniken wie Paging und Segmentierung teilt das System den Arbeitsspeicher in überschaubare Bereiche ein und weist sowohl virtuellen als auch physischem Speicher dynamisch zu. Speicherbereiche werden dabei sicher voneinander isoliert, um die Stabilität und den Schutz der Daten verschiedener Programme zu garantieren.
Die Dateisystemverwaltung kümmert sich um das Anlegen, Lesen, Schreiben und Löschen von Dateien. Zugriffsrechte und Berechtigungen stellen sicher, dass nur autorisierte Nutzer und Prozesse auf bestimmte Daten zugreifen können. Darüber hinaus organisiert das Betriebssystem Verzeichnisse und unterstützt verschiedene Dateisystemtypen wie FAT, NTFS, ext4 oder APFS, um maximale Kompatibilität und Performance zu bieten.
Für die Ansteuerung und Verwaltung von Hardwaregeräten abstrahiert das Betriebssystem die unterschiedlichen Peripheriegeräte und stellt über Gerätetreiber die notwendige Kommunikation zwischen Hard- und Software her. So können Festplatten, Netzwerkkarten, Drucker und andere Komponenten zuverlässig und effizient genutzt werden.
Schließlich stellt das Betriebssystem die Benutzeroberfläche bereit – sei es in Form einer grafischen Oberfläche (GUI) mit Fenstern, Menüs und Icons oder über eine Kommandozeile (CLI), die textbasierte Eingaben und Skripting ermöglicht. Diese Schnittstellen gewährleisten, dass Nutzer intuitiv mit dem System interagieren und komplexe Aufgaben komfortabel durchführen können.
Durch das Zusammenspiel all dieser Funktionen sorgt das Betriebssystem dafür, dass Anwendungen ressourcenschonend laufen, Hardware optimal genutzt wird und Anwender gleichermaßen produktiv und sicher arbeiten können.
Aktuelle Betriebssysteme im Überblick
Microsoft Windows ist der unangefochtene Marktführer im Desktop-Bereich und hält weltweit rund 75 % Marktanteil. Eine breite Softwarebibliothek von Office-Anwendungen bis hin zu Spezialsoftware sorgt dafür, dass Nutzer nahezu jede Anforderung abdecken können. Mit regelmäßigen Feature-Updates und speziellen Long-Term-Support-Editionen (LTSC) gewährleistet Windows sowohl Innovation als auch Stabilität.
Apple macOS ist exklusiv für Apple-Hardware wie MacBook und iMac verfügbar und punktet mit einer nahtlosen Integration in das Apple-Ökosystem: Funktionen wie Handoff, AirDrop und iCloud-Synchronisation erleichtern den Arbeitsalltag. High-End-Features wie die leistungsstarke Spotlight-Suche, das automatische Time Machine-Backup und ein fortschrittliches Security-Sandboxing bieten zusätzlichen Komfort und Sicherheit.
Linux-Distributionen basieren auf einem Open-Source-Modell und existieren in zahlreichen Varianten, darunter Ubuntu, Fedora, Debian und openSUSE. Während sie im Desktop-Bereich weniger verbreitet sind, dominieren sie den Server-, Cloud- und Embedded-Sektor. Eine starke Community-Unterstützung, hohe Konfigurierbarkeit und exzellente Sicherheitsmechanismen machen Linux für viele professionelle Einsatzzwecke zur ersten Wahl.
Android, das auf dem Linux-Kernel basierende mobile Betriebssystem von Google, läuft auf über zwei Milliarden aktiven Geräten weltweit. Ein riesiges Ökosystem im Google Play Store ermöglicht den Zugriff auf Millionen von Apps und Diensten, wodurch Android sowohl für Endkunden als auch für Entwickler attraktiv ist.
iOS ist das geschlossene mobile Betriebssystem von Apple, das auf maximale Sicherheit, Datenschutz und Performance ausgelegt ist. Kontinuierliche Updates und die enge Hardware-Software-Integration gewährleisten eine konsistente Nutzererfahrung und lange Softwareunterstützung.
Weitere erwähnenswerte Betriebssysteme sind FreeBSD, ein Open-Source-Unix-Derivat, das für seine Stabilität und Performance bekannt ist, sowie Chrome OS, ein leichtgewichtiges, Linux-basiertes System von Google mit Fokus auf Webanwendungen. Echtzeitbetriebssysteme (RTOS) wie VxWorks und QNX werden in Industrie, Automobil- und IoT-Anwendungen eingesetzt, wenn zeitkritische Prozesse höchste Priorität haben.
Von MS-DOS bis Windows 11
Microsoft Windows hat nicht nur die Technologie, sondern auch die Menschen im Hintergrund berühmt gemacht: Bill Gates legte als Mitbegründer von Microsoft und treibende Visionär in den frühen Jahren das Fundament dafür, dass PCs für eine breite Masse erschwinglich und nutzbar wurden. Unter seiner Führung entwickelte sich MS‑DOS zum Standard, und schon die ersten Windows-Versionen trugen seine Handschrift – von der Entscheidung für eine grafische Nutzeroberfläche bis hin zur strategischen Partnerschaft mit Hardwareherstellern.
Heute steht Microsoft unter der Leitung seines aktuellen CEO Satya Nadella, der seit 2014 das Unternehmen in eine Cloud‑und KI‑orientierte Zukunft geführt hat. Nadella hat nicht nur die Unternehmensstruktur modernisiert, sondern mit Diensten wie Azure und der Integration von Microsoft 365 auch das Windows-Ökosystem entscheidend weiterentwickelt.
Die Geschichte der Windows-Versionen
MS-DOS (1981)
Der Beginn der PC-Ärastartete mit MS DOS. Ein rein textbasiertes System, das über die Kommandozeile gesteuert wurde und Programme sowie Dateien über eine hierarchische Verzeichnisstruktur organisierte.
Windows 1.x & 2.x (1985–1987)
Grafische Aufsatzschicht auf MS‑DOS mit Kachel- bzw. Überlappungsfenstern, die erstmals Mausunterstützung ermöglichte.
Windows 3.x (1990–1992)
Durch VGA-Grafik und TrueType-Schriftarten wurde der Desktop anwenderfreundlicher, während Multimedia-Erweiterungen erste Audio‑ und Videofunktionen einführten.
Windows 9x-Ära (1995–2000)
Mit Windows 95 kamen das Start-Menü und die Taskleiste, 32-Bit‑Unterstützung, Plug‑and‑Play und der integrierte Internet Explorer. Windows 98 und ME optimierten die Stabilität, führten USB‑Support ein und setzten den Fokus auf Multimedia.
NT-Kern und Konsolidierung (2000–2007)
Der NT-Kernel brachte mit Windows 2000 höchste Stabilität in Business-Umgebungen, während Windows XP diese Technologie in eine universelle Plattform für Unternehmen und Endnutzer verwandelte.
Moderne Windows-Versionen (2007–2021)
Vista führte die Aero-Oberfläche und UAC ein, Windows 7 verfeinerte Design und Energieverwaltung, 8/8.1 testeten die Kachel-UI und Start-Button-Komplexe, Windows 10 etablierte das „Windows as a Service“-Modell, und Windows 11 modernisierte UI und Produktivitätstools.
Windows 12
Microsoft hat bisher keine offizielle Ankündigung zu einem „Windows 12“ gemacht. Branchenanalysten spekulieren jedoch, dass eine neue Hauptversion frühestens ab 2025/2026 möglich ist – passend zur nächsten Hardware‑Generation. Erwartete Neuerungen umfassen eine tiefere KI-Integration direkt im Systemkern (etwa automatisierte Kontext‑Assistenten), eine weiter vereinfachte Fensterverwaltung mit intelligenten Workspaces und verbesserte Datenschutz‑ und Sicherheitsmechanismen. Ob es tatsächlich eine nummerierte Fortsetzung geben wird oder Microsoft das Betriebssystem künftig rein als Service weiterentwickelt, bleibt abzuwarten.
Fehler (Bugs), Bugfixes und Updates
Moderne Betriebssysteme bleiben trotz umfangreicher Tests nicht frei von Fehlern (Bugs). Microsoft nutzt das Windows Error Reporting, um Absturzberichte automatisch zu sammeln, und entwickelt in isolierten Testumgebungen Patches (Bugfixes), die anschließend als kumulative Updates am sogenannten Patch Tuesday veröffentlicht werden. Zusätzlich zu diesen monatlichen Sicherheits- und Qualitätsupdates erscheinen halbjährlich größere Feature-Updates, während Unternehmenskunden über das Long-Term Servicing Channel (LTSC) nur sicherheitsrelevante Korrekturen erhalten. Kritische Probleme werden bei Bedarf durch Notfall-Patches außerhalb des regulären Zyklus behoben, und bei fehlerhaften Updates greifen automatische Rollbacks.
Ende des Supports für Windows 10
Ursprünglich wollte Microsoft den offiziellen Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 beenden. Nach erheblichem Druck von Privatanwendern wurde der kostenlose Sicherheits-Support im Rahmen des ESU-Programms (Extended Security Updates) jedoch bis zum 13. Oktober 2026 verlängert. Ab dem 15. Oktober 2025 erhalten alle Windows-10-PCs weiterhin Sicherheitsupdates ohne zusätzliche Kosten.
Ab Ende Juli 2025 steht ein Einrichtungsassistent („Wizard“) zur Verfügung, der Privatanwendern drei Optionen anbietet: die Aktivierung der Windows-Backup-Funktion mit kostenlosen 5 GB OneDrive-Speicher, die Einlösung von 1.000 Microsoft-Rewards-Punkten oder den Abschluss eines kostenpflichtigen ESU-Abonnements für etwa 30 US-Dollar. Ab August 2025 wird dieser Wizard automatisch auf allen Windows-10-Systemen installiert.
Für Unternehmenskunden läuft ein separates ESU-Programm bis zum 13. Oktober 2028, das gestaffelte Kostenmodelle je nach Unternehmensgröße und -anforderungen bietet. Nutzern wird empfohlen, vor Ablauf des Supports ihre Daten zu sichern und den Übergang zu Windows 11 oder einem anderen unterstützten Betriebssystem zu planen.