Drahtlose Übertragungen im Vergleich: Bluetooth & NFC
Drahtlose Übertragungen umfassen alle Arten der drahtlosen Kommunikation, bei denen Daten oder Signale von einem Sender zu einem Empfänger übertragen werden, ohne dass physische Kabel oder Verbindungen erforderlich sind.
Zu den drahtlosen Übertragungstechnologien und -anwendungen gehören beispielsweise:
WLAN (Wireless Local Area Network): Drahtlose Netzwerke (Wi-Fi), die es Geräten ermöglichen, über Funkverbindungen miteinander zu kommunizieren, um auf das Internet und lokale Ressourcen im Umkreis von ca. 300 m im Freien zuzugreifen.
Bluetooth: Eine Kurzstrecken-Funktechnologie, die hauptsächlich für drahtlose Verbindungen zwischen Geräten wie Smartphones, Lautsprechern, Kopfhörern und Peripheriegeräten im Umkreis von maximal 100 m verwendet wird.
NFC (Near Field Communication): Hier handelt es sich um eine Technologie für die Kommunikation auf sehr kurze Distanzen (10 cm), die in Anwendungen wie kontaktlosen Zahlungen und Datenaustausch zwischen Geräten eingesetzt wird.
Mobilfunktechnologien: Hierzu gehören aktuell 4G und 5G, die für drahtlose Kommunikation über Mobilfunknetze (LTE) im Bereich von ca. 3 km verwendet werden.
Satellitenkommunikation: Die Übertragung von Signalen über Satelliten im Weltraum, die in Anwendungen wie Satellitenfernsehen, Navigation, Internet und globale Kommunikationssysteme (z.B. GPS) Verwendung findet. Damit sind viele tausende Kilometer Übertragung möglich.
RFID (Radio-Frequency Identification): Eine Technologie, bei der drahtlose Signale zur Identifikation und Verfolgung von Gegenständen, Tieren und Personen im Bereich von maximal 200m verwendet werden.
Zigbee und Z-Wave: Diese drahtlosen Protokolle sind in Smart-Home-Systemen weit verbreitet und dienen der Vernetzung von Geräten und Sensoren im maximalen Bereich von 20m (Zigbee) bis 100m (Z-Wave).
Infrarotkommunikation (IR): Infrarotlicht wird zur drahtlosen Übertragung von Daten und Signalen in Anwendungen wie Fernbedienungen und Infrarotdatenübertragung (IrDA) auf wenige Meter verwendet.
Radiowellensignale haben die größte Reichweite. Damit können sogenannte Arecibo-Botschaften versandt werden.
Wir wollen uns in diesem Artikel den Unterschied zwischen der Bluetooth und NFC Technologie genauer ansehen.
Die Bluetooth-Technologie hat sich seit ihrer Einführung in den 1990er Jahren ständig weiterentwickelt und zählt zu den wichtigsten Erfindungen der drahtlosen Kommunikation geworden. In den letzten Jahren gab es bedeutende Innovationen und eine Vielzahl praktischer Anwendungen, die die Reichweite und das Potenzial von Bluetooth erweitert haben. Eine der jüngsten Innovationen ist Bluetooth 5.0. Diese Version bietet erhebliche Verbesserungen in Bezug auf Reichweite, Geschwindigkeit und Verbindungsstabilität. Mit einer Reichweite von bis zu 240 Metern und einer Datentransferrate von 2 Mbps können Bluetooth-5.0-Geräte problemlos in großen Räumen (Smart Homes) oder im Freien verwendet werden.
Im Bereich der Audioübertragung hat sich Bluetooth ebenfalls stark weiterentwickelt. Die Einführung von neuen Bluetooth-Audio-Standards (aptX und LDAC) ermöglicht es, High-Fidelity-Audio drahtlos zu übertragen, was die Klangqualität von Bluetooth-Kopfhörern und Lautsprechern erheblich verbessert hat. Dies hat die Verwendung von kabellosen Kopfhörern und Audiogeräten in der Unterhaltungselektronik und im professionellen Audio-Bereich gefördert. Zum Leidwesen mancher Eltern und LehrerInnen.... :-)
Bluetooth Mesh ist eine weitere wichtige Innovation. Dieses Protokoll ermöglicht es, große Netzwerke von Geräten miteinander zu verbinden, um die drahtlose Steuerung von Beleuchtung, Heizung, Belüftung und anderen Smart-Home-Geräten zu optimieren. Mit Bluetooth Mesh können Geräte in einem Smart Home nahtlos miteinander kommunizieren und Informationen austauschen, um das Leben der Benutzer bequemer und energieeffizienter zu gestalten.
Praktische Anwendungen von Bluetooth sind in nahezu allen Lebensbereichen zu finden. In der Gesundheitsbranche werden Bluetooth-fähige Geräte verwendet, um Gesundheitsdaten wie Herzfrequenz und Blutzuckerspiegel drahtlos zu übertragen und zu überwachen. In der Automobilindustrie ermöglicht Bluetooth die Verbindung von Smartphones mit Infotainmentsystemen und die drahtlose Steuerung von Fahrzeugfunktionen. Und ja, auch deine drahtlosen Kopfhöher, als auch deine Smartwatch nützen die diese Übertragungstechnologie. Die Smart Glasses kennt nicht ein jeder....
Auch im Einzelhandel spielen Bluetooth-basierte Technologien eine wichtige Rolle. Beacons, kleine Bluetooth-Sender, können in Geschäften platziert werden, um Kunden gezielt Informationen und Angebote auf ihre Smartphones zu senden, wenn sie sich in der Nähe befinden.
Near Field Communication (NFC) ist eine drahtlose Übertragungstechnologie, die in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht hat und eine Vielzahl praktischer Anwendungen bietet. NFC ermöglicht die drahtlose Kommunikation auf kurze Distanzen, typischerweise innerhalb von wenigen Zentimetern.
Die Anwendungsbereiche sind vielfältig:
NFC im Zahlungsverkehr: NFC hat die Art und Weise, wie wir bezahlen, revolutioniert. Mit kontaktlosen Zahlungsmethoden wie Apple Pay, Google Wallet und kontaktlosen Kredit- und Debitkarten können Benutzer schnell und sicher Transaktionen durchführen, indem sie einfach ihr NFC-fähiges Gerät in die Nähe eines Lesegeräts bringen.
Smartphones als NFC-Geräte: Moderne Smartphones sind in der Regel mit NFC ausgestattet. Dies hat eine breite Palette von Anwendungen ermöglicht, darunter das Teilen von Kontakten, Bildern und Dateien durch einfaches Berühren zweier Geräte. Smartphones können auch als digitale Schlüssel für Zugangskontrollsysteme und sogar als digitale Fahrkarten in öffentlichen Verkehrsmitteln verwendet werden.
NFC in Smart Homes: NFC kann in Smart-Home-Systemen integriert werden, um die Automatisierung und Steuerung von Haushaltsgeräten zu erleichtern. Mit einem einfachen Wischen oder Berühren kann ein Benutzer beispielsweise das Licht einschalten, die Temperatur regeln oder die Musik steuern.
NFC in der Gesundheitsversorgung: In Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird NFC genutzt, um Patientenarmbänder und medizinische Geräte zu verwalten. Durch das Scannen von NFC-Tags können medizinische Fachkräfte schnell auf Patienteninformationen zugreifen und den Status von medizinischen Geräten überwachen.
NFC im Einzelhandel: NFC wird auch im Einzelhandel immer wichtiger. Kunden können Informationen zu Produkten und Sonderangebote abrufen, indem sie ihre Smartphones an NFC-Tags an den Regalen halten. Dies ermöglicht ein interaktives Einkaufserlebnis.
Eine der aufregendsten Entwicklungen im Bereich NFC ist die Einführung von NFC-Tags mit erweiterter Funktionalität. Diese Tags können programmiert werden, um spezifische Aktionen auszuführen, wenn ein NFC-Gerät in ihre Nähe kommt. Zum Beispiel könnten sie verwendet werden, digitale Visitkarten bzw. Kontaktdaten auf das Smartphone zu übertragen, um Bluetooth-Geräte zu koppeln, WLAN-Netzwerke automatisch zu konfigurieren oder Benutzer zu Websites oder Apps weiterzuleiten.
Eine coole Anwendung ist der Pagopace bzw. der Pagoring. Mit dem Pagoring kannst du kontaktlos bezahlen, deine Kontaktdaten weitergeben, Türen öffnen, das Auto (momentan Tesla) starten und einiges mehr!
Diese Tags kannst auch du ganz einfach programmieren. Du brauchst ein Smartphone mit NFC-Technologie, einen frei programmierbaren NFC-Tag und die passende Software. Das Smartphone hast du sicher, die Software NFC Tools (Android / iOS) ist in der Basisversion jeweils kostenlos und hochwertige NFC-Tags bekommst du für kleines Geld direkt bei Amazon oder nfc-tag-shop.de. Die Software lässt sich auch ohne Programmierkenntnisse (PcWelt-Artikel) intuitiv bedienen. Alternativ empfehlen wir die Software NFC21 für iOS.
In wenigen Minuten kannst du deine eigenen NFC-Tags programmieren. Das macht richtig Spaß und Sinn. Wir haben es ausprobiert und sind begeistert. Visitenkarten, Weblinks, Wlan-Infos & vieles mehr lassen sich so super einfach auf tollen Gadgets für jeden Zweck weitergeben. Ein ideales digitales Weihnachtsgeschenk für deine Liebsten - die eigene digitale Visitenkarte für unter 2 Euro. Cool .......
Bei unseren Versuchen haben wir gemerkt, dass das Iphone (iOS) nicht jeden Befehl (Kontakte, Telefonnummer,,,) automatisch scannen und verarbeiten kann. Vor allem leere oder billigere NFC-Tags wurden weder durch das Betriebssystem noch durch die jeweilige App erkannt. War der NFC-Tag hingegen mit einer URL versehen, klappte die neuerliche Umprogrammierung ohne Fehler. Die Kurzbefehle unter iOS klappten hingegen ohne Probleme (Videotipp). Mehrere Informationen auf einem TAG können aber weder Android noch iOS ohne zusätzliche Software erkennen. Für eine digitale Visitenkarte lohnt es sich, eine kostenlose Landingpage einzurichten und die URL dieser Seite auf dem NFC-Tag zu speichern. Dann können alle Smartphones den NFC-Tag auch ohne zusätzliche Software auslesen.
Eine wichtige Sache: Ist ein NFC-TAG einmal mit einem Schreibschutz versehen, lässt er sich nicht mehr umprogrammieren.