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Pacman ist nicht tot, Pacman lebt....

pacman

Gute alte analoge - elektronische Zeit....

Ich erinnere mich noch gut an diese Zeit. Spielautomaten, vor allem Flipper, waren im Freundeskreis sehr begehrt. Stundenlang spielten wir Pong auf einem Spieltisch im Kino oder steckten so manches 5-Schilling-Stück in den Geldschlitz eines Flippers. Nicht nur das Spielen an sich war unsere Leidenschaft, sondern auch das gemeinsame Erlebnis - der gesellige Schmäh beim Spielen - machte den Reiz des geselligen Spielens aus. Die neue digitale Spielwelt in Wirtshäusern, Kinos oder Spielhallen hatte eine magische Anziehungskraft. Es war neu, ganz anders. Jeder meiner Freunde hatte ein anderes Lieblingsspiel, meine Leidenschaft galt neben Space Invaders Galactica vor allem den Flipperautomaten in den frühen 80igern.

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Dieser Trend hielt bis Ende der 90er Jahre ungebrochen an. Das änderte sich schlagartig, als die ersten Heimkonsolen auf den Markt kamen. Atari 2600 & Commodore 64 verdrängten über Nacht die geliebten Automaten aus dem Aufstellungsbereich, viele Spielhallen mussten schließen. Die Heimlösungen hatten entscheidende Vorteile, vor allem konnten sie ohne Münzeinwurf kostenlos gespielt werden. Und alle bekannten Klassiker waren als Spielkassetten für wenig Geld zu haben. Unter Jugendlichen wurden sie gerne getauscht oder auch illegal kopiert. Einen wirklichen Kopierschutz gab es nicht, die Programme wurden über billige Speichermedien verbreitet. Vor allem mit dem Aufkommen des PCs war das Ende der Spielautomaten gekommen. Über Disketten wurden sie verteilt. Die CD, DVD und das Internet waren noch nicht im Kinderzimmer verfügbar.

indiana

Flipper (Pinballs) hielten sich noch länger, aber auch ihr Ende kam mit der Jahrtausendwende (2000). Oft wurden sie von den Aufstellern auf den Sperrmüll geworfen oder für wenig Geld an Privatpersonen verkauft. Da mich diese großen Spielkisten faszinierten, habe ich sie damals gekauft und spielbereit restauriert, Teile gab es genug. Klassiker wie die Addams Family, Terminator 2, Twilight Zone oder Indiana Jones konnten so gerettet werden. Die meisten abgespielten Exemplare wurden jedoch entsorgt. Zu wenig Platz - zu groß, um sie aufzubewahren. 5 Exemplare stehen heute noch in unserem Büro und werden regelmäßig gewartet und gespielt.

Digitale Vergnügungswelt im Kinderzimmer

Mit der Markteinführung von Playstation und XBox schlossen auch die letzten rein digitalen Spielhallen ihre Pforten. Mit immer besserer Hardware wurden die Spiele immer realistischer und komplexer. Einfache, kurzweilige Spiele mit wenig Spieltiefe waren einfach nicht mehr gefragt. Die damals führenden Firmen Sega, Namco, Bally & Co. gingen entweder pleite oder brachten große Spielautomaten auf den Markt. Segarally oder House of the Death waren für kurze Zeit noch gefragt. Doch die Heimspielindustrie rüstet wieder auf und so sind Rennfahrersitze mit Force Feed Back Features oder andere realistische Eingabegeräte aller Art keine Seltenheit mehr. Von den Arcade-Spielen der ersten Generation wollte zu dieser Zeit niemand mehr etwas wissen.

Retro - Revival - Trend 

Die Begriffe "Retro" und "Revival" beziehen sich beide auf die Rückbesinnung auf vergangene Stile und Trends. Revival bedeutet die Wiederbelebung eines bestimmten Trends oder Stils, der eine Zeit lang nicht populär war. Während Retro ein allgemeiner Rückgriff auf die Vergangenheit ist, ist Revival die gezielte Wiederbelebung eines bestimmten Trends.  So erinnerten sich die Kinder von damals an ihre ersten Spielautomaten und wollten sie wieder spielen. Die Software der Eproms war dank des Internets nicht verloren gegangen. Schlaue Nerds hatten zusätzlich Emulatoren geschrieben, um die Spiele auch auf PCs laufen zu lassen. Meistens reicht dafür ein alter PC.

MAME am PC 

MAME ist ein Open-Source-Projekt mit dem Ziel, die elektronische Hardware von Videospielautomaten auf einem Computer mit Software nachzubilden und so die dazugehörenden Spiele wieder lauffähig zu machen. Mit MAME bekommst du daher die geliebten Spielhallen-Klassiker von damals kostenlos auf deinen PC. Die Freeware emuliert alte Arcade-Spieleautomaten, mit der Tastatur kannst du die Spiele steuern. Um die zahlreichen Games spielen zu können, benötigst du noch die passenden ROM-Dateien, die du u.a. auf der Hersteller-Homepage finden kannst. Die ROM-Dateien sind laut Entwickler für den nicht-kommerziellen Einsatz legal.

MAME für Arcarde Spiele wird komplett über die Kommandozeile bedient. Wer eine Benutzeroberfläche wünscht, kann auf die UI-Variante MameUI64 ausweichen. Foren (in englischer Sprache) können dir auch weiter helfen, um weitere Spiele (Installationsanleitung) zu installieren. Auch für Flipper (Pinballs) gibt es solche Simulationssoftware und Forenbereiche

Alte Spiele als App,  Spielkonsole oder gar als vollständiger moderner Spielautomat

Der Hype um die alten 8-Bit-Spiele ist in den letzten Jahren so groß geworden, dass sie in modernisierter Form als kleine Apps auf den Markt gekommen sind. Diese können bequem aus dem jeweiligen Store (Playstore, Steam .....) heruntergeladen werden. Es gibt diese Spiele auch auf einer fertigen Konsole (USB-Stick), die einfach an den Smart-TV angeschlossen wird. Mit dem mitgelieferten Controller kann sofort gespielt werden.


Um das richtige Feeling für diese Spiele zu bekommen, kann man sich auch selbst einen Automaten bauen. Holzplatten, ein alter Monitor und PC, Joystickmodule gepaart mit technischem Geschick und Fantasie lassen die Automaten wieder zum Leben erwachen. Dank moderner Technik können heute alle Spiele auf einem Automaten gespielt werden. So werden auch alte Flipperautomaten wieder zum Leben erweckt und in die Neuzeit gerettet.

Webtipps:

vpinball.de

VPin 1.0

VPin 2.0