Maschinen machen auch Fehler
Jedes Programm hat Fehler. Fehler, die zu falschen Ergebnissen, zum Absturz des Programms (Bluescreen) oder zu anderen unerwünschten Ereignissen führen. Diese Fehler werden in der Fachsprache Bugs genannt. Mit einem Update, dem Einspielen eines Bugfixes, werden diese Fehler behoben.
Heutige Betriebssysteme werden mit Tausenden von Fehlern ausgeliefert, die im Laufe der Zeit durch Updates behoben werden. Hacker nutzen diese Fehler oft aus, um in Betriebssysteme einzudringen und Schadsoftware zu platzieren. Bei der täglichen Arbeit in der digitalen Welt sind lästige Fehler an der Tagesordnung. Nichts ist perfekt, weder Maschinen, Hardware noch Software - auch nicht der Mensch. Es gibt keinen perfekten - fehlerfreien Menschen ....
Die Hollywood-Filmindustrie macht diese Unzulänglichkeiten von Maschinen und Menschen oft zum Thema ihrer Kinohits. Oft reine Fantasie, manchmal aber auch mit realistischem - menschlichem - Bezug. Folgende Beispiele sind uns dazu eingefallen.
Electric Dreams - Liebe auf den ersten Bit
Der Architekt Miles will sein Leben modernisieren und legt sich einen Computer zu. Da er aber keinerlei Erfahrungen mit solchen Geräten hat, macht er viele Fehler, was dazu führt, dass der PC ein Eigenleben entwickelt. Sowohl Miles, als auch Edgar, wie der Computer sich mittlerweile selbst nennt, verlieben sich in die Nachbarin Madeline. Ein lustiger Kampf zwischen Mensch und Maschine um das Herz der hübschen Cellospielerin entbrennt.
Terminator
In den Terminator-Filmen 1 bis 3, geschaffen von James Cameron, tobt ein unerbittlicher Kampf zwischen Mensch und Maschine. Im ersten Film, "Terminator" (1984), wird ein Cyborg ( Cyberdyne Systems Model T800 - Arnold Schwarzenegger) aus der Zukunft geschickt, um Sarah Connor zu töten, die Mutter des zukünftigen Anführers des menschlichen Widerstands. Der zweite Film, "Terminator 2: Judgement Day" (1991), enthüllt einen neuen, fortschrittlicheren Terminator, der John Connor beschützen soll, während sie gegen einen noch gefährlicheren Gegner kämpfen: den T-1000. In "Terminator 3: Rise of the Machines" (2003) setzt sich der Kampf fort, als Skynet versucht, die Menschheit auszulöschen, und John Connor die Zukunft zu retten versucht. Insgesamt gibt es 6 Kinofilme, ein 7ter Teil ist in Planung.
I, Robot
Der Film "I, Robot" (2004) beschreibt den Kampf zwischen Mensch und Maschine auf eine faszinierende Weise. Der Film erforscht die moralischen Probleme, die entstehen, wenn Roboter in einer Zukunftswelt, in der sie alltäglich sind, beginnen, menschliche Kontrolle zu übersteigen. Hauptfigur Detective Del Spooner ( Will Smith) kämpft gegen eine aufständische Gruppe von Robotern, die sich gegen ihre Programmierung auflehnen und die Menschheit bedrohen. Der Film wirft Fragen nach Vertrauen, Moral und der potenziellen Zukunft der Menschheit in einer Welt, in der Maschinen immer mehr Autonomie erlangen, auf.
Iron Man
In den "Iron Man" Filmen (3 Teile), die das Marvel Cinematic Universe prägen, wird die neue digitale Technologie in vielen Bereichen hinterfragt. Tony Stark (Robert Downey Jr.) erschafft als brillanter Ingenieur und Milliardär den Iron Man Anzug, um gegen das Böse zu kämpfen. Die Filme beleuchten Starks persönliche Entwicklung und seine Auseinandersetzung mit der Verantwortung, die mit seiner Technologie einhergeht. Der Konflikt zwischen Starks Menschlichkeit und der fortschrittlichen Technologie seines Anzugs spiegelt den ständigen Kampf wider, den die Menschheit mit dem Fortschritt und den Maschinen führt.
Wargames
Wargames" ist ein 1983er Film, der einen jungen Hacker namens David Lightman zeigt, der unbeabsichtigt das US-Verteidigungssystem hackt und ein fiktives Kriegsspiel namens "Global Thermonuclear War" startet. Er denkt, dass er nur ein Computerspiel spielt, aber er aktiviert versehentlich ein echtes nukleares Szenario. Zusammen mit seiner Freundin Jennifer versucht er, die drohende Katastrophe zu stoppen. Mit Hilfe eines künstlichen Intelligenzprogramms namens Joshua, das die Realität des Krieges begreift, gelingt es ihnen, die Eskalation zu verhindern. Der Film thematisiert die Gefahren der nuklearen Aufrüstung und die Unkontrollierbarkeit von Technologie.
Tron
"Tron" ist ein Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1982, der die Geschichte des Programmierers Kevin Flynn erzählt, der in eine digitale Welt namens "Grid" gezogen wird, in der Programme wie Menschen agieren. Flynn verbündet sich mit dem Programm Tron und der Sicherheitsprogrammierung Yori, um den tyrannischen Master Control Program (MCP) zu besiegen, der die digitale Welt beherrscht. Durch spektakuläre Lichteffekte und Action-Szenen kämpfen sie für die Freiheit der digitalen Welt und Flynns Rückkehr in die reale Welt. Der Film veranschaulicht Themen wie Technologie, Freiheit und die Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Tron Legacy (2011) ist die Fortsetzung des Filmes in der Neuzeit.
Matrix
Die Matrix-Filmreihe spielt in einer dystopischen Zukunft (negatives Zukunftsbild), in der die Menschheit von intelligenten Maschinen versklavt wurde. Die Menschen leben in einer simulierten Realität, der "Matrix", während ihre Körper von den Maschinen in sogenannten "Brutkammern" gehalten werden, um ihre Energie zu ernten.
Im ersten Film, "Matrix" (1999), entdeckt der Computerhacker Neo, gespielt von Keanu Reeves, die Wahrheit über die Matrix und schließt sich einer Gruppe von Rebellen unter der Führung von Morpheus an, gespielt von Laurence Fishburne. Sie glauben, dass Neo der "Auserwählte" ist, der dazu bestimmt ist, die Menschheit von der Herrschaft der Maschinen zu befreien.
In den Fortsetzungen, "Matrix Reloaded" und "Matrix Revolutions" (beide 2003), kämpfen Neo und seine Verbündeten gegen das System der Maschinen und versuchen, die Menschheit zu befreien. Die Filme erkunden komplexe Themen wie Realität, Freiheit und die Beziehung zwischen Mensch und Maschine.
Hidden Figures - unerkannte Heldinnen
"Hidden Figures" ist ein Film aus dem Jahr 2016, der die wahre Geschichte von drei afroamerikanischen Frauen erzählt - Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson - die als Mathematikerinnen bei der NASA arbeiten und entscheidende Beiträge zum Erfolg der Raumfahrtmissionen der 1960er Jahre leisten. In dem Film wird gezeigt, dass der IBM-Computer während eines Tests bei der Berechnung der Flugbahn von John Glenns Raumkapsel einen Fehler machte. Der Computer gab eine ungenaue Berechnung der Landezone aus. Der Fehler bestand darin, dass der Computer nicht alle relevanten Faktoren berücksichtigte, wie beispielsweise den Einfluss von Winden auf die Flugbahn der Kapsel. Katherine Johnson, eine der Hauptfiguren des Films, entdeckte diesen Fehler und korrigierte ihn durch manuelle Berechnungen, die ihre außergewöhnliche mathematische Begabung und ihre Fähigkeit zur Problemlösung demonstrierten. Der Film betont ihre Brillanz, Durchhaltevermögen und ihren Einfluss auf die Geschichte der Raumfahrt und der Gleichberechtigung.
Mensch gegen Maschine - wer kann es besser....
Einer der ersten bekannten Computer war ein Schachcomputer. Garri Kasparow tritt gegen den von IBM entwickelten Schach-Supercomputer "Deep Blue" an. Kasparow verliert die erste Partie. Am Ende gewinnt er zwar mit 4:2, aber zum ersten Mal hat eine Maschine gegen den weltbesten Menschen im Spiel der Könige gewonnen. Ein Jahr später verliert der amtierende Schachweltmeister Kasparow klar gegen die Maschine. Heute gewinnt kein Mensch mehr gegen moderne Schachcomputer. Sie beherrschen das Spiel in mathematischer Perfektion, haben aber dank KI durchaus kreative - und noch erfolgreichere - Spielvarianten entwickelt.
Maschinen sind dem Menschen in verschiedenen Bereichen überlegen. Sie können große Datenmengen viel schneller verarbeiten als Menschen. Dies ist besonders nützlich in Bereichen wie Datenanalyse, maschinelles Lernen, künstliche Intelligenz und Big Data. Maschinen, insbesondere Supercomputer und spezialisierte Hardware wie Quantencomputer, können komplexe Berechnungen und Simulationen in hoher Geschwindigkeit durchführen, die für Menschen unmöglich oder extrem zeitaufwändig wären. Sie sind in der Lage, wiederholende Aufgaben mit einer hohen Präzision und Genauigkeit rasch auszuführen, ohne Fehler durch Ermüdung oder Ablenkung zu machen. Sie kommen auch besser mit Umgebungsvariablen (Hitze, Kälte, Wasser...) zurecht als wir Menschen und werden niemals müde.
Alles können Maschinen jedoch nicht, manches lässt sich nur eingeschränkt simulieren. Obwohl Computer in der Lage sind, Kunst zu generieren, ist menschliche Kreativität im Laufe der Evolution jedoch einzigartig. In einigen Situationen, die komplexe Interpretationen erfordern, können Menschen oft flexibler und kreativer in der Lösungsfindung sein als Computer. Menschen sind besser darin, unstrukturierte Probleme zu lösen, die eine Menge Kontextwissen & Erfahrung erfordern, wie bei der Diagnose komplexer medizinischer Fälle oder der Aufklärung von Kriminalfällen.
Obwohl Computerprogramme enorme Fortschritte im Verständnis und in der Übersetzung natürlicher Sprachen gemacht haben, können sie immer noch Schwierigkeiten mit Nuancen, Wortspielen, Doppeldeutigkeiten und kulturellen Unterschieden haben, bei denen menschliche Übersetzer oft überlegen sind. Wettervorhersagen sind oft sehr komplex und hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, die nicht immer genau vorhersehbar sind. Menschliche Meteorologen können aufgrund ihres Fachwissens und ihrer Erfahrung oft präzisere Vorhersagen treffen als Computermodelle allein.
Konkrete Beispiele aus der Zeitgeschichte
Alan Turing vs. Enigma: Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte der britische Mathematiker und Kryptologe Alan Turing Techniken, um die von der deutschen Wehrmacht verwendete Verschlüsselungsmaschine Enigma zu knacken. Turing und sein Team von Codeknackern waren in der Lage, die Verschlüsselung zu entschlüsseln und damit wichtige militärische Nachrichten zu lesen, was einen erheblichen Beitrag zum Sieg der Alliierten leistete.
Apollo-13-Mission: Während der Apollo-13-Mission im Jahr 1970 trat eine schwerwiegende Fehlfunktion im Raumfahrzeug auf, die das Leben der Astronauten gefährdete. Die NASA-Ingenieure auf der Erde mussten schnell improvisieren, um eine Lösung zu finden, die es den Astronauten ermöglichte, sicher zur Erde zurückzukehren. Durch die Zusammenarbeit von Ingenieuren, Wissenschaftlern und Astronauten gelang es, die Astronauten sicher nach Hause zu bringen, trotz der enormen technischen Herausforderungen.
Menschliche Übersetzer im Kalten Krieg: Während des Kalten Krieges verließen sich Regierungen oft auf menschliche Übersetzer, um Informationen aus fremden Sprachen zu übersetzen und zu interpretieren. Diese Übersetzer waren in der Lage, nicht nur den wörtlichen Inhalt zu übersetzen, sondern auch kulturelle Nuancen zu verstehen und politische oder diplomatische Bedeutungen zu erfassen, die für Maschinen schwer zu erkennen waren.
Mensch vs Maschine - Mensch & Maschine - ein Fazit
Es ist unbestritten, dass Maschinen bzw. Computer über Fähigkeiten verfügen, die wir Menschen nie im Leben haben werden. Auch wenn Maschinen ständig dazu lernen, werden sie bestimmte menschliche Fähigkeiten nie erreichen, sondern höchstens simulieren können. Vieles lässt sich nicht auf mathematische Algorithmen zurückführen, die menschliche Komponente ist dem Menschen eigen. Und das ist auch gut so.
Computer, Maschinen, künstliche Intelligenz und die digitale Welt sind keine Feinde des Menschen. Sie sind Teil unserer Evolution, es gilt, diese Macht der neuen Möglichkeiten bestmöglich und im Sinne der Menschheit friedlich und human zu nutzen. Was wir daraus machen, wird unser Leben in Zukunft bestimmen.
Webtipp: Alfred Nobel - die Erfindung des Dynamits