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Sicheres Einkaufen im Internet will gelernt sein

In einer zunehmend digitalisierten Welt hat sich auch das Einkaufen stark verändert. Während es früher üblich war, in reale Geschäfte zu gehen und dort einzukaufen, bevorzugen heute immer mehr Menschen das digitale Online-Shopping. In diesem Artikel vergleichen wir die Vor- und Nachteile des analogen und digitalen Einkaufens und weisen insbesondere auf die Gefahren von Fake-Shops hin.

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Analoges Einkaufen - du kaufst direkt im Geschäft

Das analoge Einkaufen hat nach wie vor seinen Charme und seine Vorteile. Es ermöglicht ein direktes Erleben der Produkte und die Möglichkeit, diese vor dem Kauf anzufassen und auszuprobieren. Faktoren wie Qualität, Größe und Farbe der Produkte können besser beurteilt werden. Darüber hinaus bietet das analoge Shopping die Möglichkeit, sich von den Verkäufern persönlich beraten zu lassen und Fragen zu stellen. Tipps und Erfahrungswerte des Verkäufers können bei der Auswahl der Ware für deinen persönlichen Bedarf sehr hilfreich sein. Vor allem das soziale Erlebnis, gemeinsam mit Freunden oder der Familie einzukaufen und Zeit miteinander zu verbringen, spricht für diese Form des Einkaufens.

Allerdings ist man an die Öffnungszeiten der Geschäfte gebunden und muss zum Geschäft gehen oder fahren. Die Geschäfte haben ein begrenztes Sortiment oder eine eingeschränkte Lagerkapazität, so dass die Auswahl an Produkten limitiert sein kann. Oft ist es schwierig, die Preise verschiedener Geschäfte schnell und einfach zu vergleichen. Will man die Ware umtauschen oder zurückgeben, muss man erneut zum Geschäft fahren. Fristen und Regelungen müssen dabei einzuhalten werden. Es gibt dabei keine "Geld-zurück-Garantie", viele Geschäfte stellen dir einen Gutschein über den bezahlten Betrag aus. Gutscheine sind in Österreich im Regelfall 30 Jahre gültig. Die Zahl der echten - realen - anaologen Geschäftslokale geht immer mehr zurück. In vielen Orten stehen viele Geschäfte leer, es finden sich keine Nachfolger mehr

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Digitales Onlineshopping - du kaufst von zuhause aus

Mit dem Aufkommen des Internets hat sich das Einkaufen grundlegend verändert. Online-Shopping ermöglicht es den Kunden, Produkte bequem von zu Hause oder unterwegs zu kaufen.  Es bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten und vor allem Komfort. Man kann rund um die Uhr einkaufen, ohne das Haus verlassen zu müssen. Online-Shopping spart Zeit, Mühe und lange Wege. Online-Shops bieten oft eine große Auswahl an Produkten und Marken. Man kann schnell und einfach die Preise verschiedener Händler vergleichen und das beste Angebot finden. Angebote wie Geizhals (schneller Preisvergleich für Elektroartikel), Checkfelix (Flüge- und Urlaubsreisenvergleich) oder die Webseite Vergleich.org (Waren aller Art bei verschiedenen Händlern) helfen dir dabei.

Es ist jedoch zu bedenken, dass beim Online-Shopping persönliche und finanzielle Daten preisgegeben werden, was ein gewisses Risiko birgt. Es ist wichtig, auf sichere Zahlungsmethoden (z.B.: Paypal) zu achten und nur vertrauenswürdige Websites zu verwenden. Im Vergleich zum analogen Einkauf können Versandkosten anfallen und die Rückgabe- und Umtauschverfahren sind beim Online-Shopping oft komplizierter. Obwohl es ein 14-tägiges Rückgaberecht für Online-Bestellungen gibt, haben einige Online-Händler restriktive und komplizierte Rückgaberichtlinien, die zu Unannehmlichkeiten führen können. Auch eine automatische Rückerstattung des Kaufpreises ist im Online-Handel nicht garantiert.

 

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Onlineshop versus Onlineversandhändler versus Marketplace-Verkäufer

Beispiele für Unternehmen mit einem Online-Shop sind Billa, Hofer und Intersport. In diesem Online-Shop bieten die Unternehmen ausschließlich eigene Produkte und Waren an. Es gelten die gleichen Bedingungen für Verkauf, Versand, Garantie und Rückgabe der eigenen Ware. Fast alle größeren analogen Unternehmen haben parallel einen eigenen Onlineshop, um ihre Waren auch online verkaufen zu können.

Demgegenüber stehen die Online-Versandhändler -  die Online-Märkte. Der Online-Marktplatz Amazon (Jeff Bezos - Andy Jassy) ist der größte Online-Versandhändler weltweit. In Österreich sind auch die Elektronikversender Conrad oder Schöpping bekannt. Auf diesen Plattformen verkauft das Unternehmen wie in einem Onlineshop eigene Waren, bietet aber auch Waren Dritter an. Sogenannte Marketplace-Verkäufer haben die Möglichkeit, ihre Produkte über die Plattform zu vermarkten. Sie zahlen dafür an Amazon eine Provision (Gebühr) für die Präsentation und den Verkauf ihrer Produkte. Als Endkunde muss man nun darauf achten, bei wem man kauft, beim Versandhändler direkt oder bei einem der vielen Marketplace-Verkäufer. Versandbedingungen, Garantie, Umtausch und Rückgabe sind hier meist nicht einheitlich geregelt. Hier gilt es, genau zu lesen und sich nicht von Kaufangeboten zu einem schnellen Kauf verleiten zu lassen. Probleme mit Reparaturen bzw. Garantie- oder Gewährleistungsfällen bei Marketplace-Verkäufern sind leider keine Ausnahme. Der Anbieter des Online-Marktplatzes unterstützt in diesen Fällen in der Regel den Endkunden nicht. Temu bietet beispielsweise innerhalb von 90 Tagen kostenlose Rücksendung zu einer Bestellung an. Will man bei Produkten nach längerer Zeit Gewährleistungs- oder Garantieansprüche stellen, muss man sich generell auf geringe Erfolgschancen einstellen.

Temu ist ein aufstrebender asiatischer Online-Marktplatz, der Waren vor allem aus dem asiatischen Markt ausschließlich über Marketplace-Verkäufer anbietet. Zu Dumpingpreisen kann man auf dieser Plattform verschiedenste Artikel aller Art versandkostenfrei erwerben. Im Gegensatz zu seinen Konkurrenten (AliExpress, Wish...) bietet Temu geschützte Zahlungsmethoden an (auf Rechnung mit Klarna, Paypal ....). Auch Retouren und Reklamationen sind relativ unproblematisch. Allerdings kann man für die Preise keine qualitativ hochwertige Ware erwarten, von Garantie und Gewährleistung ganz zu schweigen. Es gibt nur eine Rücksendegarantie innerhalb von 90 Tagen. Lies dir die beiden Onlineartikel (Artikel 1 - Artikel 2) durch, um dir selbst ein Bild von Nachhaltigkeit und Arbeitsbedingungen zu machen.

 

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Gefahren des Onlineshoppings - sicheres Einkaufen will gelernt sein

 Eine der größten Gefahren beim Online-Shopping sind Fake-Shops. Dies Shops geben vor, echte Produkte zu verkaufen. In Wirklichkeit haben sie aber gefälschte, minderwertige oder oft gar keine Waren. Hier ist besondere Vorsicht geboten, da man leicht auf betrügerische Seiten hereinfallen kann. Bestellte und bezahlte Waren werden oft nicht geliefert oder können nicht oder nur sehr teuer zurückgegeben werden. Von außen ist ein Fake-Shop kaum von einem echten Online-Shop zu unterscheiden. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Kauf und der Bezahlung zu informieren bzw. folgende Punkte zu beachten.

Auffällig niedrige Preise: Wird ein Produkt auffallend günstig oder sogar unter Wert angeboten, sollten die Alarmglocken läuten.

Fehlende oder unzureichende Kontaktdaten: Seriöse Online-Shops müssen im Impressum klare Kontaktdaten (Telefonnummer, Adresse, Geschäftsführer) gesetzlich verpflichtend angeben.

Keine sichere Verbindung: Achte auf ein Schloss-Symbol oder "https" in der URL, um sicherzugehen, dass die Website sicher ist.

Seltsame Artikelbewertungen: Fehlende Kundenbewertungen oder negative Erfahrungen anderer Käufer. Alle Artikel erhalten in der Regel die volle Punktzahl.

Rechtschreibung und Ausdruck: Gefälschte Webseiten weisen häufig gravierende Rechtschreib- oder Ausdrucksfehler auf, da sie automatisch erstellt oder automatisch übersetzt wurden.

Sichere Zahlungsmittel: Der Webshop-Betreiber wirbt zwar mit sicheren Zahlungsmitteln, akzeptiert sie aber beim Bezahlen des Warenkorbes nicht.

Auf den Seiten von Watchlist-Internet.at kann man sich nicht nur über solche Fakeshops informieren. Man hat auch die Möglichkeit, aus eigenen Fehlern zu lernen und solche Fakeshops zu testen. Ein Onlineshop, den es gar nicht gibt, lockt mit Notfallprodukten für einen möglichen Blackout. Auf der Webseite sind alle oben erwähnten Erkennungshinweise platziert. Diese gilt es zu finden und richtig zu erkennen. Die Webseite führt dann im Anschluss zu allen weiteren Erkennungsmöglichkeiten eines Fakeshops und erklärt diese im Detail. Laut Ö3 - Reportage (Juni 2023) haben sich nur 3% aller Webbesucher das Impressum  angesehen. Trotz der Warnungen haben über 1000 Kundinnen und Kunden im Webshop bestellt. Sie haben sich von den tollen Angeboten blenden lassen.

Mach mit - probier es selbst aus und lern dazu.

Fakeshop: Blackout-Kits

Fakeshop: Elektromarkt-Gewinnspiel

Fakeshop: Elektromarkt-Gewinnspiel 2

Fakeshop: Urlaubs-Gewinnspiel

Fakeshop: Geld - Investieren

 

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Unser Fazit: Das Einkaufen hat sich im Laufe der Zeit verändert und sowohl das analoge als auch das digitale Online-Shopping haben ihre Vor- und Nachteile. Während das analoge Einkaufen das persönliche Erlebnis, die Beratung und das soziale Miteinander bietet, ermöglicht das digitale Online-Shopping Bequemlichkeit, eine große Auswahl und einfache Preisvergleiche. Bei der Nutzung von Online-Shops ist jedoch Vorsicht geboten, insbesondere bei Fake-Shops oder Billigshops aus dem asiatischen Raum (Wish, Alibaba, Aliexpress, Taobao, Temu....). Wir haben in einem anderen Artikel darüber berichtet. Es ist wichtig, sich vor betrügerischen Webseiten zu schützen, indem man auf Anzeichen von Unregelmäßigkeiten achtet und nur bei vertrauenswürdigen Händlern einkauft. Wir persönlich kombinieren gerne analoges und digitales Einkaufen. Von zu Hause aus bestellen wir in aller Ruhe und lassen die Ware ohne Bezahlung in der nächstgelegenen Filiale hinterlegen. Beim Besuch im Geschäft können wir uns darauf verlassen, dass die Ware vorrätig ist und verschaffen uns einen letzten Überblick, bevor wir die Ware kaufen und bezahlen. Fahr nicht fort, kauf im Ort - falls es  das Geschäft noch in deinem Ort gibt....es werden durch unser Kaufverhalten leider immer weniger.