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Schularbeiten und Prüfungen waren gestern

lernenneu

Vorabinfo

Dieser Artikel ist als Nachlese zu dem Seminar/Webinar "Eine mündliche Prüfung ist keine angenehme Situation, es geht aber auch anders" geschrieben worden. Er richtet sich vor allem an Lehrende.

Eine Bestandsaufnahme

Leistungskontrollen gehören zu den unangenehmen Seiten des Schulalltags. Vor allem dann, wenn man unvorbereitet oder spontan dazu aufgerufen wird. Nervosität, Angst und mangelndes Selbstvertrauen machen die Prüfungssituation nicht leichter. Hinzu kommt, dass man ohne jegliche Unterlagen oder Materialien sein Wissen schriftlich oder mündlich unter Beweis stellen muss. Eigentlich ganz anders, als man es im Leben gewohnt ist...

Was ist damit gemeint? Im Alltag nutzen wir zur Kommunikation & Informationsweitergabe (das eigene Wissen teilen) vor allem unsere Sprache. Je besser unsere Sprachkenntnisse sind, desto leichter fällt es uns, Inhalte zu vermitteln. Natürlich brauchen wir dazu auch ein solides Grundwissen über das jeweilige Thema. In den meisten Fällen unterstützen wir unsere Kommunikation durch Anschauungsobjekte.

Beispiele aus der Wirtschaft und dem Alltag

*) Der Zahnarzt erklärt den kommenden Eingriff anhand eines Gebisses.

*) Die Autobahnpolizei  erklärt Verkehrsfehlverhalten anhand eines aufgezeichneten Videos.

*) Der Friseur erklärt mögliche Haarschnitte mit Hilfe von Bildern oder gar unter Einsatz einer Visualisierungssoftware.

*) Der Autoverkäufer lebt in seinem Verkaufsgespräch davon, das Auto vor Ort zeigen zu können.

*) Der Physiklehrer erklärt anhand eines Versuches bestehende Naturgesetze.

*) Der Baumeister erklärt anhand eines Planes oder eines Modells das zu errichtende Haus.

*) Wir suchen unsere Möbel aus einem Katalog aus und gestalten online unseren Raum.

*) Der Thermomix erklärt uns die Rezepte und gibt Schritt für Schritt die Anleitung vor.

Beratung, zielführende Erklärungen, anschauliche - praxisnahe Erklärungen sind das geforderte Business A&O unseres täglichen Lebens. Auch der Endverbraucher fordert und reklamiert, wenn nicht ausreichend, zielführend und anschaulich erklärt wird. Er ist oft bereit mehr Geld auszugeben, wenn die richtige Beratung & Betreuung vor und nach dem Kauf gegeben ist. Geiz ist geil war gestern, Geist ist geil ist eindeutig wieder im Kommen. Qualität vor Quantität ist in vielen Bereichen angesagt. Und das ist gut so....

 burger

Ein Beispiel aus dem Essenbereich

Eine übersichtliche und gut strukturierte Speisekarte ist ein Muss in der Gastronomie. Der professionelle Kellner erklärt die Speisen und gibt Empfehlungen. In guten Restaurants kann man sich Fleisch und Fisch in der Vitrine anschauen und erklären lassen. Beim Servieren erklärt der Kellner oft noch einmal die Speisen und gibt Tipps zum Verzehr. Beratung ist angesagt, das eigene Wissen teilen.

Große Unternehmen wie McDonald's machen es vor. Genügte es in der Gründerzeit, den Cheeseburger in Worten mit Preis auf eine Tafel zu schreiben, so findet man in jeder heutigen Filiale Terminals, an denen der Cheesburger genau erklärt wird. Von seinen einzelnen Bestandteilen, Zutaten und Zusatzbeilagen bis hin zu Jouleangaben und Unverträglichkeiten wird man digital informiert. Vor allem aber wird das Verkaufspersonal in diesen Bereichen intensiv geschult und kann die vorhandenen digitalen Informationen mit individuellen Ergänzungen optimal unterstützen. Das fördert den Verkauf und Zufriedenheit des Käufers. Der Kunde fühlt sich gut aufgehoben und betreut, das Essen wird zum Erlebnis. Der Werbeslogan: I'm lovin it...

Und in der Schule...

Schularbeiten, Lernzielkontrollen, Tests, Mitarbeitskontrollen oder Wiederholungen sind nach wie vor fester Bestandteil der Pflichtschule. Hilfs- und Anschauungsmittel sind kaum erlaubt. Der Lehrplan und die Inhalte des Schulbuchs bilden den fixen Rahmen, der abgearbeitet werden muss, die schriftlichen Leistungen sind oft die einzige Messlatte für die Notengebung. Kognitive Inhalte stehen im Vordergrund, Sprache bzw. Interpretation & Wissensvermittlung stehen im Schatten der Bildung. Ganz anders als im Alltag, als die Anforderungen des 21. Jahrhunderts.

Die Welt hat sich verändert, die Menschen haben sich verändert. Was früher als gut und richtig galt, ist heute in manchen Bereichen überholt. Der Leistungsgedanke ist in manchen Bereichen verloren gegangen, aber im privaten Bereich fordern wir 100% Leistung. Wer will schon von einem Arzt behandelt werden, der einige seiner Prüfungen während des Studiums nicht bestanden hat? Wer will sein Auto von einem Kfz-Mechaniker reparieren lassen, der nur eine mäßige Ausbildung hat? Reicht uns ein ausreichender Arzt, nein, wir wollen einen sehr guten oder gar exzellenten Arzt, der etwas kann. Der seinen Beruf versteht und liebt, der Spaß daran hat, der sich weiterbildet und mit Liebe bei der Sache ist.

Wissenschaftliche Untersuchungen, Lehrplanänderungen, Lerndesign und vor allem Herz, Hirn und der nötige Humor sagen einem als Lehrer, dass es einfach besser werden muss. Nicht der Geiz, sondern der Geist muss wieder geil werden, der Leistungsgedanke, das sich schlau machen, braucht einen neuen Stellenwert in der Schule wie auch in unserer Gesellschaft. Was zählt, ist vor allem die hohe Qualität des Unterrichts und nicht die Quantität. Evaluation und vor allem kontinuierliches & ehrliches  Feedback sind unbedingt notwendig und werden von den Kindern eingefordert, aber auch gerne zurückgegeben. Das Setzen und Erreichen kleiner Ziele, das Anknüpfen an vorhandenes Wissen, um junge Menschen handlungsfähig für ihre eigenständige Zukunft zu machen. Der Mensch in der Schule mit seinem Grundwissen und seinen individuellen Stärken muss wieder in den Mittelpunkt gerückt und sein, Growth Mindset grundlegend ausgebildet und weiterentwickelt werden. Schule neu denken, sie dem Zahn der Zeit anpassen, ohne die Werte der Humanität, des Menschseins zu verlieren. Das ist die eigentliche Revolution in unserer Entwicklung, ohne die es auf Dauer nicht gehen wird - nicht gut gehen kann.

Ideen (Perma.teach4K-Modell des 21. Jahrhundert, Stärkung der Persönlichkeit, Festigung der Basiskompetenzen, Entdecken der eigenen Stärken, ganzheitliches Lernen, Spaß und Freude an Bildung...) dazu gibt es durchaus viele. Zeit, Raum und vor allem innere Widerstände hemmen diese Prozesse und lassen sie, wenn überhaupt, nur in Nischen eines starren schulischen Rahmens existieren - vegetieren. Die Angst vor Veränderung ist groß, ebenso die Angst, zu scheitern oder gar Fehler zu machen, ein Festhalten am Mut zur Beständigkeit tritt oft in den Vordergrund, auch wenn man selbst unter dieser Beständigkeit so mancher Irrwege leidet. Im Artikel "Eigene Träume leben - gesteckte Ziele erreichen - einen Plan B haben" gehen wir genauer darauf ein.

Die Schule als Ort, an dem man Rechnen - Schreiben - Lesen lernt. Aber auch seine persönlichen Stärken zu erkennen, fehlende Tugenden zu stärken und sich bestmöglich auf das vorzubereiten, was kommt, ohne zu wissen, was es ist. Lehrerinnen und Lehrer sind Vermittler zwischen einer bekannten Vergangenheit und einer unbekannten Zukunft. Gestärkt durch Lehrer & Mentoren zu sein für die bewegten Zeiten der Zukunft, von denen wir heute keine Ahnung - keine Informationen - keine Bilder haben. Jeder Mensch hat eine Begabung, diese gilt es zu finden und zu stärken, auf menschliche Weise.

Die Lehrerinnen und Lehrer der Pflichtschule sind keine Sklaven des Lehrplans und des Schulbuchs. Es gibt keinen Grund für ein schlechtes Gewissen, etwas ausgelassen zu haben oder nicht alle Inhalte in der zur Verfügung stehenden Zeit unterrichtet zu haben. Man wird nicht daran gemessen, was man lehrt, sondern daran, was dabei herauskommt. Was am Ende die Kids wissen und an Wissen weitergeben können.

Mein Sohn Christian hat im März 2024 in Leoben sein Bachelorstudium abgeschlossen. Bei der Überreichung seines Dekretes sprach einer seiner Professoren einleitende Worte. Nachdem er die Geschichte und Bedeutung des Bakkalaureats erklärt hatte, lobte er seine Studierenden für ihr Engagement und das erworbene - fundierte - Wissen in den verschiedensten Bereichen. Stolz sei er aber vor allem darauf, dass sie gelernt hätten, was es bedeute, im Team zu arbeiten, Resilienz selbstbewusst zu leben, Wissen zu teilen und auf den Punkt zu präsentieren. Das ist die eigentliche Stärke ihrer Ausbildung, die sie in vielen weiteren - sehr persönlichen - wertvollen - wertschätzenden Prüfungsgesprächen gelernt haben. Ein klares Signal für den Pflichtschulbereich ....

christian

 

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